Einführung

Corpus Vitrearum Medii Aevi Deutschland/Potsdam

Die von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften in Potsdam eingerichtete und betreute Arbeitsstelle des Corpus Vitrearum Medii Aevi (CVMA) ist Teil des wohl international am stärksten vernetzten Verbundes innerhalb der europäischen Kunstgeschichtsforschung. Ihm gehören neben allen europäischen Ländern, zu deren Kulturerbe mittelalterliche Glasmalereien zählen, auch die USA und Kanada an.
Seit seiner Gründung unmittelbar im Anschluss an den letzten Weltkrieg hat sich der Verbund zum Ziel gesetzt, mittelalterliche Glasmalereien nach einheitlichen Standards zu inventarisieren, wissenschaftlich aufzuarbeiten und durch Publikation der Forschung zugänglich zu machen.

Zu diesem Zweck werden die Glasmalereien in einer materialtechnischen Untersuchung auf eventuelle Ergänzungen bzw. Restaurierungen überprüft; sie werden fotografiert, auf Stil und Ikonographie untersucht sowie nach ihrer Entstehung und Funktion innerhalb des Kirchenraumes befragt. Die Ergebnisse münden in Inventarbände, die alle nach einem ähnlichen Schema aufgebaut sind. Sie stehen in nahezu jedem Handapparat einer gut sortierten kunsthistorischen Bibliothek. Das trotz großer Verluste noch immer sehr umfangreiche Glasmalereierbe hat in der Bundesrepublik zur Einrichtung von Forschungsvorhaben in Freiburg i. Brsg. und in Potsdam geführt. Sie werden im Akademienprogramm gefördert und von den Akademien in Heidelberg bzw. Berlin durchgeführt.
Zum Aufgabengebiet des CVMA Deutschland/Potsdam zählt die Bearbeitung der Bestände in den so genannten Neuen Bundesländern. Die entsprechenden Publikationen zu Erfurt, Stendal und Mühlhausen/Thüringen konnten vor geraumer Zeit bereits vorgelegt werden. Zuletzt ist der Band zu den Glasmalereien des Halberstädter Doms erschienen; im Druck befinden sich derzeit die Ergebnisse zu den mittelalterlichen Glasmalereien der Johanniskirche in Werben.
Das Projekt des Monats visualisiert einen Teil der Ergebnisse dieser beiden Bände. Am Beispiel der mit hohem Aufwand erstellten Fotografien der Glasmalereifelder macht es mit Hilfe von Schemazeichnungen den Erhaltungszustand anschaulich. Kurze Texte erläutern gleichzeitig die Ikonographie der einzelnen Szenen, so dass am Ende eine optimale Lesbarkeit dieses an sich auf Fernwirkung angelegten Bildmediums gewährleistet ist.
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