Einführung

... in die Editionsrichtlinien der edition humboldt digital.

Die hiermit erstmals in einer beta-Version vorliegenden Richtlinien der edition humboldt digital geben einen Überblick über

  • die Kodierung von Metadaten und Textstrukturen der edierten Quellen,
  • die Transkriptionsregeln zur Bearbeitung von Textphänomenen und deren textkritischer Deutung,
  • die Datenmodellierung der Register (Personen, Orte, Institutionen und Verweissiglen),
  • die technischen Grundlagen der digitalen Edition (Datenmodell, Kodierungsstandards, Basistechnologien).

Die edition humboldt digital folgt einem Modell digitaler Edition, das eine visuelle, eine textuelle und eine inhaltliche Herangehensweise an die (vornehmlich) handschriftlichen Quellen umsetzt. Auf der visuellen Ebene werden Textbearbeitungen des Autors abgebildet, etwa Hervorhebungen, Streichungen, Anmerkungen, zeitgenössische Korrekturen und Ergänzungen. Alle edierten Texte werden – soweit aufgrund der Überlieferungslage, dem Stand der Digitalisierung und den rechtlichen Rahmenbedingungen möglich – auch als digitale Faksimiles der Original-Handschrift veröffentlicht. Die textuelle Ebene erfasst den eigentlichen Text und wird in drei Darstellungsvarianten angezeigt: "Kritischer Text" und "Text mit Faksimile" beinhalten alle durch die HerausgeberInnen vorgenommenen textkritischen Auszeichnungen; "Lesetext" zielt auf eine lesefreundliche Darstellung und vereinfacht das Schriftbild (Auflösung des Zeilenumbruchs, der Abkürzungen und Textkorrekturen durch den Autor und die HerausgeberInnen, Normalisierung der Orthographie, stillschweigende Übernahme von Textergänzungen durch die HerausgeberInnen). Die Erfassung der inhaltlichen Ebene konzentriert sich darauf, möglichst viele der in den Texten enthaltenen Informationen als strukturierte Daten aufzubereiten (Personen- und Ortsnamen, Werktitel, Maßangaben) und, wo als sinnvoll erachtet, durch Stellenkommentare zu erweitern.

Das Datenmodell der edition humboldt digital basiert in weiten Teilen auf dem Basisformat des Deutschen Textarchivs (DTABf) und folgt damit einem von der DFG empfohlenen Standard der Textauszeichnung und -archivierung in TEI-XML (Deutsche Forschungsgemeinschaft (2015): Förderkriterien für wissenschaftliche Editionen in der Literaturwissenschaft. Bonn, S. 6). In Einzelfällen, die in der Spezifik des Korpus begründet sind, weicht die Kodierung vom DTABf ab bzw. geht über dessen Datenmodell hinaus.